Giorgio Moroder zum Siebzigsten :
Ich fühle Liebe

Lesezeit: 3 Min.
Giorgio Moroder, hier neben Raquel Welch, gewinnt 1979 den Oscar für die Filmmusik von „Midnight Express”
Ob München oder Italien - Hauptsache, Discomusik: Was dieser Produzent anpackte, das glänzte. Er schrieb Hymnen für Olympische Spiele und vertonte „Metropolis“ neu. Heute wird Giorgio Moroder, der Neffe Luis Trenkers, siebzig Jahre alt.

Marvin Gaye hat seinen letzten großen Hit „Sexual Healing“ in Ostende geschrieben. Brian Eno wohnte auf einem Bauernhof im Weserbergland. Und Donna Summer in der Nymphenburger Straße 124 in München, damals in den siebziger Jahren, als München dank ihr und dem Südtiroler, der sie produzierte, die Hauptstadt von Disco war oder besser noch: der Regierungssitz. Denn in München residierte Giorgio Moroder mit seinem „Musicland“-Studio im Arabellapark, und alle kamen sie zu ihm, selbst Rocker wie die Rolling Stones oder Led Zeppelin. Weil Moroder offenbar Zauberhände hatte. Oder mit seinen Synthesizern einfach nur so gut rechnen konnte, dass sie Rhythmen pumpten wie ein aufgeregtes Herz, kurz vorm Ausgehen in die Nacht: „I Feel Love“, gesungen von Donna Summer, der Discosong aller Discosongs, war eigentlich ein siebzehn Minuten langes Kardiogramm.

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